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Kanada - Nova Scotia

02.-21.06.2014

 

Montag, 09.06.2014
Auch heute hatten wir glücklicherweise wieder schönstes Wetter. In Annapolis Royal machten wir Halt in einer Deutschen Bäckerei um "richtiges" Brot zu kaufen. Das Städtchen hat eine bewegte Vergangenheit, wovon noch die Reste des Fort Anne zeugen. An der Waterfront mit den vielen alten Häusern (für nordamerikanische Verhältnisse...) schauten wir uns auch die Schiffswerft an, wo gerade ein Fischkutter überholt wurde.


Fischkutter bei Ebbe


Annapolis Royal

Anna interessierte sich aber mehr für den Spielplatz nebenan. Ich machte mich noch zu Fuss zum Gezeitenkraftwerk auf, wo ich einer interessanten Führung beiwohnen durfte. Eigentlich ist es ein normales Flusskraftwerk, da nur bei Ebbe Strom durch das Wasser aus dem See darüber generiert wird. Nach einem Picknick auf dem Spielplatz und einem Einkauf fuhren wir weiter zum Blomidon Provincial Park. Dieser liegt sehr idyllisch über der Steilküste und man sieht enorme Unterschiede von Ebbe und Flut. Durch die Lage werden in dieser Region sehr hohe Tidenhübe gemessen. Wir erhielten gleich einen Platz direkt neben dem Spielplatz und waren auf dem grossen Gelände fast alleine. Später unternahmen wir einen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt über der Steilküste. Die ausführlichen Hinweise zum Verhalten beim Antreffen eines Koyoten liessen aber nicht alle von uns gleich entspannt durch den Wald wandern...
Nach unserer Rückkehr genossen wir bei schönstem aber etwas kühlem Wetter erst einen Apéro und später ein feines Stück Fleisch vom Grill mit Kartoffeln aus der Glut.


en Guete!

 

Dienstag, 10.06.2014
Auch heute liess uns das Wetterglück nicht im Stich. Nur wenige Wölkchen standen am Himmel und wir konnten draussen frühstücken. Heute besuchten wir noch die Steilküste von unten bei Flut. Hier war es durch den fehlenden Wind sehr heiss. Später fuhren wir weiter nach Shubenacadie, wo wir im Wildpark verschiedene meist einheimische Tierarten wie Elche, Hirsche, Luchse, Koyoten, Wölfe, Bären, Pumas und diverse kleinere Viecher besuchten. Die Fischotter deren Schwimmbecken gerade gereinigt wurden, haben Anna besonders gut gefallen. In einem Nebengebäude sahen wir auch Frösche und Schlangen. Einer anwesenden Zoologin erzählten wir von unserer Schlangensichtung und sie beruhigte uns, dass diese Schlangen vollkommen ungefährlich sind.


alte Farmgeräte mitten auf der Weide


beim Tierpark


Innerhalb des Wildpark-Areals gab es noch einen riesigen Picknickplatz mit einem ebenso grossen Spielplatz, den wir alleine für uns hatten. Später fuhren wir zum Wide Open Wilderness Campground, wo wir wiederum einen Platz beim Spielplatz erhielten. Wer hier einen naturnahen Campingplatz vermutet ist ziemlich fehl am Platz - die meisten Plätze sind an "Schöncamper" dauervermietet. In einem etwas weiter entfernten Teil des Camping hat es aber ganz einfach Zeltwiesen. Dort ist auch ein Aussichtspunkt auf den Shubenacadie River, der wegen des enormen Tidenhubs bekannt ist. Heute war fast kein Wasser da und wir sahen auf eine riesige rote Sandfläche. Wir konnten aber mehrere Weisskopfseeadler entdecken. Später begann es leider zu regnen und wir kehrten zurück zum Camper.


Weisskopf Seeadler


Shubenacadie River bei Ebbe

 

Mittwoch, 11.06.2014
Nach dem Regen in der Nacht schien heute glücklicherweise wieder die Sonne. Nach unserer Abfahrt fuhren wir zu einem Aussichtspunkt (ehemalige Eisenbahnbrücke) über dem Shubenacadie River. Die Flut treibt das Wasser hier kilometerweise ins Innenland, teilweise gar mit einer beachtlichen Flutwelle. Von oben konnten wir mehrere Schlauchboote beobachten, die mit der Flut flussaufwärts fuhren. Auch hier entdeckten wir wieder den einen oder anderen Weisskopfseeadler.


Shubenacadie River bei hereinkommender Flut


Später komplettierten wir in Truro wieder unsere Vorräte. Beim Schlendern durch die Regale entdeckte ich eine spezielle Popcorn-Pfanne, die mittels eines langen Stieles über ein Feuer gehalten werden kann. Das war gerade das richtige für uns. Sie landete zusammen mit einem grossen Sack Maiskörnern in unserem Einkaufswagen. Unser heutiges Tagesziel war kurz vor der Brücke zur Cape Breton Insel der Linwood Harbour Campground. Hier konnten wir dank einer guten Wireless-Verbindung nach Hause skypen. Gegen Abend unternahmen wir noch einen Spaziergang an die Meeresbucht, wo ein Provincial Park direkt bis ans Ufer reicht. Da das gekaufte Brennholz noch ziemlich grün war (klar der Kanadier bringt sein Feuer mit Unmengen Zündwürfel schon zum brennen...), musste ich im angrenzenden Wald noch etwas Zusatzfeuerholz suchen.


etwas schräges Selbstauslöserfoto...;-)


unsere neue Popcorn-Pfanne

 

Donnerstag, 12.06.2014
Auf der heutigen Weiterfahrt schien abermals die Sonne. Kurz vor unserem Camper querten zweimal Rehe und ein Hase die Strasse. Durch eine hügelige Gegend fuhren wir nach Chéticamp, wo wir eine Whale Watching Tour unternehmen wollten. Leider wurde wegen dem sehr starken Wind nichts aus unserem Vorhaben, so dass wir in einem Restaurant Zmittag essen gingen. Anschliessend vertrieben wir uns noch etwas die Zeit, aber auch die Abendtour um 17 Uhr musste leider abgesagt werden. So fuhren wir auf den nahen Campingplatz und spazierten noch etwas dem Strand entlang und liessen dann abermals die Popcorns in der Pfanne hüpfen. Mittendrin kam unser Platznachbar und erzählte uns, dass er soeben draussen in der Bucht Wale gesehen habe. Wir schnappten unser Fernglas und eilten ihm nach. Und tatsächlich oben auf der Düne konnten wir in der Ferne die eine oder andere Schwanzflosse und ab und zu ein Blas. Ohne Fernglas war aber kaum etwas zu sehen.


Küste auf Cape Breton Island


Anna macht Popcorn

Freitag, 13.06.2014
Der Wind hatte stark nachgelassen und kam heute vom Süden statt wie gestern vom Norden. Wir hatten die Whale-Watching Tour um ein Uhr gebucht und waren zusammen mit einem Deutschen Ehepaar alleine auf dem Boot. Lange entdeckten wir keinen einzigen Wal, obwohl sie hier mit 100%ig Walsichtungen garantieren. Dafür entdeckten wir einen Seehund weit draussen im Meer. Plötzlich aber tauchte in der Nähe Rückenflosse eines Minkwals auf. Später sahen wir noch mehrere dieser Tiere aber leider alle ziemlich weit entfernt. Beim wolkenlosen Himmel war aber auch die Schifffahrt entlang der Küste des Cape Breton Highland Nationalparkes ein Erlebnis für sich.


"unser" Whale-Watching-Boot


ein Minkwal


schon allein landschaftlich hat sich die Bootsfahrt gelohnt!

Nach der Rückkehr in den Hafen fuhren wir dann umgehend in diesen Nationalpark und fanden auf dem Corney Brook Campground eine sehr schöner Platz, direkt über dem Strand am Meer. Die Aussicht aufs Meer war sensationell und der wolkenlose Himmel trug das übrige dazu. Bei absoluter Windstille grillierten wir und genossen das Fleisch mit einem Glas Wein bei der untergehenden Sonne. Nach dem Essen, die Sonne stand nur noch wenig über dem Horizont, meinte ich zu Sibylle, dass jetzt ein vorbeischwimmender Wal schon noch kitschig wäre. Ich hatte dies kaum gesagt, konnten wir im Licht der untergehenden Sonne zwei Wale auf ihrem Weg südwärts beobachten!


Im Cape Breton Island Nationalpark


sensationelle Lage!

 

Samstag, 14.06.2014
Beim Frühstück draussen mit der herrlichen Aussicht war noch schönstes Wetter. Wir fuhren dann später weiter im Nationalpark und unternahmen eine Wanderung auf dem Skyline Walk. An dessen Ende werden wohl die berühmtesten Fotos der Cape Breton Insel gemacht. Bei unserem Eintreffen war der Himmel leider bereits bedeckt. Trotzdem genossen wir die schöne Aussicht 400 Meter über dem Meer. Wir hatten gehofft unterwegs noch das eine oder andere Tier zu entdecken. Ausser einem Hasen und mehreren Eichhörnchen entdeckten wir keine anderen Tiere. Dass doch auch Elche hier lebten, bezeugten Unmengen von Dunghäufen mitten auf dem Wanderweg. Auf dem Rückweg auf den letzten hundert Metern vor unserem Camper setzte dann Regen ein. Wir zogen uns noch kurz die Regenjacken an und stärkten uns anschliessend im Trockenen. Ich brauchte etwas Stärkung, hat doch Anna auf dem ganzen Rückweg auf meinem Arm geschlafen.


am Ziel des Skyline-Walks


das Meer ist weit unten...


Am Nachmittag fuhren wir bis in den nördlichsten Ort von Nova Scotia - nach Meat Cove. Neben den paar Häusern gab es hier einen Campingplatz mit bester Aussicht. Wir wählten einen der wenigen einigermassen ebenen Plätze und verkrochen uns wegen Wind und Regen im Camper. So gut die Aussicht auch wäre, so exponiert war der Stellplatz.


hier wäre eine tolle Aussicht...

 

Sonntag, 15.06.2014
Der Wind hat die ganze Nacht unseren Camper durchgewackelt. Dafür regnete es am Morgen nicht mehr. Bevor wir weiterfuhren, suchten wir noch den Strand auf und machten mit Anna die von ihr geliebten Weitschüsse von Steinen ins Wasser. Zurück auf die Kiespiste musste ich wie auch schon auf dem Campingplatz den 4x4 einschalten. Auch dieser Campingplatzbetreiber verspricht 95% Walsichtung vom Camping aus, wir waren aber wohl in den 5% der anderen Tage da. Auf der Kiesstrasse zur nächsten Ortschaft rumpelte es plötzlich hinten in der Kabine. Ich stoppte sofort am Strassenrand und war dann die nächsten zwanzig Minuten beschäftigt eine halbe Flasche Öl vom Boden der Kabine zu wischen.

Das Wetter hatte sich leider inzwischen wieder verschlechtert und wir durchfuhren den Nationalpark in Richtung Sydney. Obwohl dieses Sydney nicht auf Australien liegt, mussten wir noch kurz eine Fähre benützen. In der grössten Stadt der Insel suchten wir den McDonalds zum Zmittag auf und schauten uns nachher noch im nahen Walmart um. Dank des heutigen Vatertages gab es noch die einen oder anderen Rabatt.
Später fuhren wir zum Mira River Provinicial Park, wo auf dem Camping nur zwei Plätze belegt waren. Dafür hatten wir die Waschmaschine und die Trockner für uns, was wir auch umgehend ausnutzten.

 

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