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Kanada - Nova Scotia

02.-21.06.2014



Montag, 16.06.2014
Bei der Abfahrt am Morgen hatten wir leider immer noch leichten Nieselregen. Glücklicherweise war es an unserem heutigen Ziel, der Festung Louisbourg, wieder trocken.. Dies ist eine rekonstruierte französische Festungsstadt des 18. Jahrhunderts, die ursprünglich von den Briten zerstört wurde. Viele Häuser und ein ganzes Schloss wurden wieder detailgetreu aufgebaut - sogar die Nägel (zumindest die sichtbaren) wurden von Hand geschmiedet. Am Anfang besuchten wir die Soldatenbäckerei, wo drei verkleidete Männer Brot buken. Dies gefiel Anna gar nicht und wir gingen rasch wieder nach draussen. Das ganze ist sehr schön gemacht und der Aufwand für den Wiederaufbau des ganzen Schlosses ist immens.


auch die "Bewohner" sind stilgerecht angezogen...

Wir kehrten noch im Gasthaus ein und wurden bewirtet wie früher, das Getränk in Zinnbechern und das Essen auf den passenden Tellern. Der Besuch war sehr spannend und abwechslungsreich. Eigentlich hatten wir geplant nochmals auf den selben Camping zurück zu kehren, da aber das Wetter am späteren Nachmittag sich in Louisbourg verschlechterte, entschieden wir entlang der Küste (Fleur-de-Lis-Trail) bis zum Battery Provincial Park zu fahren, wo dann prompt wieder die Sonne schien. Zum Znacht grillierten wir ein feines Filet, das im Supermark nur wenig mehr als ein Päckchen Würstchen kostet.


Dienstag, 17.06.2014
Heute war das Wetter wieder sehr schön und wir verliessen die Cape Breton Island und fuhren zum Teil auf einer Schotterstrasse (eine landschaftlich sehr schöne Abkürzung durch unbewohntes Hinterland) zum Salsman Provincial Park, der schön an einem tief eingeschnittenen Meeresarm (ähnlich einem Fjord) liegt. Wir erhielten einen Platz direkt am Wasser, wo wir mit Anna auch gut spielen konnten. Später machten wir einen Spaziergang rund um die Insel, die ebenfalls zum Campingplatz gehört. Später machten wir ein Feuer und bereiteten uns die obligaten Popcorn und später das Nachtessen zu. Als die Sonne weg war kamen unzählige mühsame Mücken und Blackflies (kleine schwarze beissende Fliegen, die durch den Biss überall Blutflecken hervorrufen...), worauf wir in den Camper flüchteten.


Drehbrücke zur Cape Breton Island


Herrliches Wetter im Salsman Provincial Park


etwas schräges Selbstauslöser-Familienfoto


Mittwoch, 18.06.2014
Auch am Morgen plagten uns die kleinen Plagegeister wieder, frühstückten aber trotzdem draussen. Unser erstes Ziel war heute Sherbrooke, wo wir erst Diesel tankten und dann im alten Ortsteil das Sherbrooke-Village-Living-Museum besuchten. Es hat hier zahlreiche alte Häuser, die teilweise noch bewohnt sind oder zumeist wie früher eingerichtet sind. Wir besuchten erst eine Schmiede, wo ein Schmied gerade Eisen aus der Esse nahm und mit dem grossen Hammer bearbeitete. Er zeigte uns auch noch wie er auf dem Hochrad unterwegs ist. Später besuchten wir eine Druckerei, die alte Post, das Gefängnis, ein General-Store, eine Drechslerei, eine Töpferei, das Gericht, die Kirche und das Schulhaus. Es war alles sehr interessant und überall waren epochengerecht angezogene Leute am Arbeiten oder gaben bereitwillig Auskunft über die verschiedenen Tätigkeiten. Leider hat es inzwischen wieder zu regnen begonnen und das Restaurant war leider durch eine Busgruppe besetzt. So besuchten wir noch die Sägerei, die etwas ausserhalb liegt und mit einem grossen Wasserrad angetrieben wird. Witterungshalber verzichteten wir auf einen Besuch des Blockhauses, das in einem nahen Wald liegt und kehrten zurück ins Dorf, wo wir uns in einem Restaurant verpflegten. Später fuhren wir weiter nach Murphy's Cove, wo wir bei starkem Regen und sehr unwirtlichem Regen auf dem Campingplatz eintrafen. Wir nutzten das Wifi und telefonierten nach Hause.

 

 
Donnerstag, 19.06.2014
Nach dem doch ziemlich üblen Wetter vom Vortag, schien heute wieder die Sonne, was auch einige Kaninchen zum Weiden auf den feinen Rasen des Campingplatz bewog. Wir hatten uns entschieden die letzten zwei Tage gemütlich anzugehen und verzichteten auf den Besuch eines weiteren Provincial Parks. So fuhren wir direkt in die Nähe von Halifax, wo wir auf dem Shubie Campground in Dartmouth einen Platz fanden. Aufgrund der guten Lage für Ausflüge in die Stadt war dieser Platz ausserordentlich gut besetzt. Wir trockneten erst unsere noch nassen Regenkleider und verbrachten den Nachmittag auf dem Spielplatz und am nahen See. Die Nähe zur Stadt zeigte sich auch im Umgebungslärm, der uns wahrscheinlich nach den vielen ruhigen Übernachtungsorten doppelt auffiel. Am Abend gab es ein letztes selber grilliertes Steak. Dass wir beim Essen waren, lies unser Platznachbar sich nicht abhalten uns über seine Reise von Vancouver nach Halifax und die geplante Rückreise zu erzählen.

 
Freitag, 20.06.2014
Heute machten wir uns auf den Weg nach Halifax. Anna erzählte ja seit Wochen, dass sie nach Halifax in die Ferien fliege. Mit dem Bus und dem Schiff fuhren wir nach Downtown und flanierten dort entlang der Harbour Front. Wir schauten in etliche Geschäfte um noch ein paar Souvenirs nach Hause zu bringen und verpflegten uns an den zahlreichen Ständen. Zwischendurch mussten wir uns ins Trockene retten, da ein plötzlicher Platzregen über uns niederprasselte. Kurze Zeit später war es dann allerdings wieder trocken und mit der zurückkehrenden Sonne auch wieder ziemlich warm. Zum Dessert gönnten wir uns süsse „Beavertails“. Am Nachmittag machten wir uns langsam auf den Rückweg, hatten wir doch unseren Camper heute noch zu räumen und alles zu verpacken, was nicht ganz einfach war. Unsere Taschen waren bei der Anreise schon voll und unterwegs ist noch das eine oder andere dazugekommen.

 
Samstag, 21.06.2014
Schon früh am Morgen klingelte unser Wecker. Wir packten noch die letzten Dinge ein, entsorgten noch Abwasser, tankten Diesel und fuhren zur Station von Fraserway. Kurz vor der Abgabe des Autos kaufte ich noch kurz bei Walmart ein Handgepäckstück, so dass wir etwas mehr Kapazität hatten. Die Rückgabe war problemlos nur unser Rücktransfer zum Flughafen war irgendwie untergegangen, obwohl ich dies speziell vorgemeldet hatte, da wir etwas knapp mit der Zeitberechnung waren. Eine Mitarbeiterin von Fraserway fuhr uns zum Flughafen, nachdem wir all unser Gepäck in einen kleinen Toyota Starlet gepackt hatten! Dort checkten wir ein und wollten die Taschen dann aufgeben. Der Gepäckautomat akzeptierte aber nur genau 23 Kilogramm und kein Gramm mehr. So kam es, dass wir am Flughafen nochmals kräftig umpackten und einige Dinge wegwerfen mussten. Wir hatten die Taschen minutiös gepackt, hofften aber auf ca. 1 Kg Toleranzgewicht… Schlussendlich schafften wir auch dies und wir verliessen dann Nova Scotia in Richtung Toronto. Beim Anflug hatten wir einen schönen Blick auf die Grossstadt und sahen auch den CN-Tower aus der Ferne. Nach der Ankunft verpflegten wir uns erst am Gate, da wir dachten, dass wir wieder vom selben Gate weiterfliegen. Nun - dem war leider nicht so und nachdem wir schon verspätet in Toronto eintrafen, merkten wir dies leider auch etwas spät. Wir rannten mit Kinderwagen, Handgepäck und dem Kindersitz durch den Flughafen, mussten dann noch durch die Pass- und Sicherheitskontrolle (die US-Einreiseformalitäten werden schon in Toronto abgewickelt…) bis wir ziemlich ausser Atem am richtigen Gate ankamen. Glücklicherweise konnten wir mit Kind und Kinderwagen die eine oder andere Abkürzung nehmen und wurden am Gate dann mit „Ah – the Burger-Family is here…“ namentlich begrüsst, nachdem wir unsere Namen schon vorher über Lautsprecher gehört hatten. Etwas verschwitzt nahmen wir im vollbesetzten Flugzeug Platz und kurz darauf hoben wir etwas verspätet in Richtung Minneapolis ab. Wir hatten Glück, dass unser Gepäck schon verladen war und sie dies erst hätten ausladen müssen. So hat es uns noch auf dieses Flugzeug gereicht.

 

Nova Scotia - Teil 4

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