|
~ burgi-online.ch ~ | |||||||||
|
Südafrika - Namibia21.04.-09.05.2011
Teil 4
Freitag, 06.05.2011
Nach einem gemeinsamen Frühstück entschieden wir uns für einen Umweg über die C14 nach Sesriem, da der Tsauchab River scheinbar noch zu hoch ist und die Fahrt auf dem direkten Weg kurz vor dem eigentlichen Ziel Sesriem unterbrochen wird. Die Strasse war heute schon einiges besser, da es während der Nacht ziemlich abtrocknete. Nach anfänglichem Nebel (wegen der Feuchtigkeit) kam schon bald die Sonne und wir hatten schönstes Wetter.
Endlich wieder schönes Wetter
Spuren vom Vortag...
Auf dem Campingplatz in Sesriem kamen wir den gleichen Platz zugewiesen wie auf unserer Reise vor 6 Jahren. Wir machten eine gemütliche Mittagsrast und trockneten noch die einen oder anderen Dinge an der Sonne. Dass sich der Umweg gelohnt hatte, erzählte mir später eine Schweizerin, die am Morgen mehr als drei Stunden vor dem Fluss warteten, bis die Durchfahrt möglich war. Mitte Nachmittag machten wir uns auf zum Sossusvlei. Am Gate teilte der Angestellte uns jedoch mit, dass wir allerhöchstens 20 Kilometer bis zur Durchfahrt vom Tsauchab River kommen würden und dann wieder kehren müssten, da dieser noch viel zu hoch sei. Wir dachten, dass wir uns dies einmal ansehen und schon nach kurzer Zeit waren wir vor Ort. Der Fluss führte doch noch viel Wasser. Die Durchfahrt ist jedoch betoniert und die Wassertiefe war nicht so gross. Nachdem auch zwei andere Fahrzeuge durchfuhren, wagten auch wir es. Schön langsam querten wir den Fluss und erreichten problemlos das andere Ufer.
Tsauchab River im Sossusvlei
Nun fuhren wir ziemlich direkt zum 2x4-Parkplatz, denn inzwischen wurden wir durch einen Park-Ranger verständigt, dass wir dort zu parkieren hatten. Uns wurde auch gleich klar wieso - die ganze Piste bis zuhinderst im Sossusvlei war noch unter Wasser. So packten wir eine Flasche Wasser und gingen den Weg zu Fuss. Nach rund einer Stunde waren wir fast zuhinderst. Wir hatten einige Male noch einen Bach zu queren und verschiedentlich Umwege zu gehen, da uns Schlamm den direkten Weg versperrte. Der Tsauchab River verliert sich hier in den Dünen. Es war schon speziell mit so viel Wasser mitten in der Sandwüste zu sein. Unterwegs entdeckten wir einen Landrover, der jeweils Leute vom Parkplatz bis zum Sossusvlei bringt - er war tief im sandigen Schlick eingesunken. Eigentlich hätte ich noch bis zum Dead Vlei gehen wollen, doch der beschwerliche Weg durch das Wasser und den Schlamm brauchten viel Zeit und da wir rund eine Stunde nach Sonnenuntergang wieder am Parkeingang sein mussten, reichte leider einfach die Zeit nicht. So machten wir uns auf den Rückmarsch und fuhren dann die rund 60 Kilometer wieder zurück. Glücklicherweise war die Strasse in einem besseren Zustand als vor sechs Jahren.
...
Zahlreiche Springböcke, Oryxe und Strausse veranlassten uns zu einer sehr vorsichtigen Rückfahrt. Bis zum Campingplatz wartete jetzt nur noch eine Hürde auf uns - die Flussquerung im Dunkeln. Wir meisterten auch dies problemlos (wir hatten ja dieses Jahr in Namibia mehr Flussdurchfahrten erlebt als bei unserer Reise durch Island...). Kurz vor Schliessung des Tors waren wir zurück. Auf dem Campingplatz richteten wir uns rasch ein und bereiteten uns auf einen gemütlichen Grillabend vor.
Samstag, 07.05.2011
Wir hatten uns entschieden am Morgen nicht noch einmal in den Sossusvlei zu fahren. Wir packten also alles zusammen und fuhren wieder in Richtung Norden. Unterwegs waren zweimal Gräder an der Arbeit um die Pisten nach dem vielen Regen wieder in guten Zustand zu bringen. Hier scheint dies sehr wichtig zu sein, da viele Touristen diese Pisten benützten. Nach Solitaire fuhren wir nordwärts, worauf die Qualität der Strasse wieder rapide abnahm.
Stärkung zum Frühstück
kein Tag ohne Flussdurchfahrt...
unendliche Weiten
Kuiseb Canyon mit dem Kuiseb River
Schliesslich bogen wir ab in Richtung Gamsberg-Pass, da wir geplant hatten auf der Rooiklip-Gästefarm unsere letzte Camping-Nacht zu verbringen. Die letzten 18 Kilometer waren nochmals ziemlich hektisch. Die schmale sehr rumplige und teilweise stark ausgewaschene Piste führte durch Wasser, über nackten Fels, groben Schotter und Sand bis zur Gästefarm. Hier wurden wir von den Besitzern begrüsst und sie zeigten uns ihr Paradies. Er ist ein "Südwester" und sie eine Deutsche. Zusammen führen sie seit 10 Jahren die Farm. Sie haben 8 Gästezimemr, 3 Campsites, dazu 7'000 Hektaren Land, 1'000 Schafe, einen Esel mit Namen "Nummer 7" und "Linus", ein Bergzebra. Eine wirklich sehr schöne Anlage und ein grosser Pool mitten in der Einsamkeit. Wir fuhren schliesslich die letzten Meter zum Campingplatz, der auf einem Hügel direkt an einer Felswand sehr schön gelegen ist. Von hier hat man einen wunderbaren Fernblick. Zudem ist der Platz sehr schön eingerichtet; wir hatten eine schöne Feuerstelle mit Sitzgruppe, eine Anrichte mit Abwaschbecken und eine sensationelle in den Fels integrierte Freiluftdusche. Nach einem feinen Salat ruhten wir uns etwas aus und spazierten dann zurück zum Pool, wo wir uns erfrischten. Bei einem Getränk an der Bar plauderten wir etwas mit dem Farmer. Später kehrten wir zurück, genossen das sensationelle Abendlicht, den Sonnenuntergang und später den immensen Sternenhimmel. Eine Angestellte hat den "Donkey" (mittels Feuer geheizter Warmwasserboiler) angefeuert, worauf wir eine schöne Warme Dusche nahmen. Wir waren die einzigen Gäste und es war hier absolut still. Nur kurz bevor wir ins Bett gingen hörten wir ganz in der Nähe eine ganze Herde galoppierender Zebras, die ab und zu jeweils nachts hier vorbeikommen. Unsere Lampen waren aber zu schwach, so dass wir nur einige wenige Tiere ganz schemenhaft erkennen konnten.
Campingplatz auf der Rooiklip-Gästefarm
Linus - das Bergzebra
sensationeller Sternenhimmel
Sonntag, 08.05.2011
Vor dem Morgenessen packten wir alles unser Gepäck und reinigten die Autos innen grob. Zum letzten Mal klappten wir die Dachzelte zusammen. Bei der Farm verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und übergaben ihnen noch einige Kleidungsstücke und die restlichen Esswaren, die bei den Arbeitern sehr willkommen sind. Wir fuhren die 18 Kilometer lange Holperstrecke zurück und folgten dann der Piste in Richtung Gamsberg Pass. Dies war meist auch nicht viel besser. Wir hatten nochmals etliche Flussdurchfahrten, die aber allesamt nur noch einen tiefen Wasserstand hatten und kein Problem waren. Bis zum Pass störten wir noch einige Rindviecher, da diese sich immer mitten auf der Strasse niedergelassen hatten. Es war eine schöne Passfahrt, jedoch eigentlich eine einseitige, da nach der Passhöhe ein riesiges Hochplateau folgt. Hier war die Strasse dann meist besser und wir kamen gut voran. Bis ca. 8 Kilometer vor Windhoek hatten wir Schotterstrasse und dann seit langem wieder einmal einen Teerbelag. Wir suchten eine offene Autowaschanlage, was am Sonntag gar nicht so einfach war. Bei der Totaltankstelle an der Ndemufayo Avenue wurden wir fündig. Für relativ wenig Geld wurden unsere Wagen innen und aussen gereinigt, was doch einiges an Arbeit bedeutete, da durch die schlechten Strassen überall Schlamm war.
langsam verschwindet der Dreck
Schliesslich tankten wir noch voll, assen etwas kleines und fuhren dann nach Kleinwindhoek und gaben bei KEA die Autos zurück. Die Rückgabe war eigentlich sehr unkompliziert (vielleicht lag es auch daran, dass das Büro eigentlich schon ein paar Minuten geschlossen gewesen wäre...). Ein Fahrer brachte uns mit einem Bus noch zum Hotel Uhland, wo ich für die letzte Nacht reserviert hatte. Da wir ja zwei Autos gemietet hatten, konnten wir den Manager bei KEA auch überzeugen, dass wir am Morgen durch KEA noch zum Flughafen gebracht werden. Im Hotel bezogen wir unsere Zimmer, machten uns kurz frisch und spazierten dann ins Stadtzentrum. Hier war aber eigentlich total tote Hose. Gerade mal ein Souvenir-Geschäft hatte geöffnet und die obligaten Händler an der Fidel Castro Street waren auch bereits beim Einpacken. Wir schauten uns noch die Kirche an und gingen dann im Restaurant "Cafe Zoo" Znacht essen. Hier genossen wir nochmals Wild. Nach einem feinen Dessert (die Schokolade-Torte ist absolut empfehlenswert!) rief ich ein vom Hotel empfohlenes Taxi, worauf dieses schon fünf Minuten später bereit stand. Im Hotel bereiteten wir uns noch etwas auf die Heimreise vor und gingen dann ziemlich früh in die Federn.
Christuskirche in Windhoek
Montag, 09.05.2011
Schon mitten in der Nacht klingelte unser Wecker, denn um 04:20 Uhr wurden wir pünktlich vom Fahrer abgeholt. Am Flughafen Hosea Kutako war dann schon einiges los, da zwischen 7 und 8 Uhr drei grosse Flugzeuge starten. Wir checkten rasch ein, konnten auch hier unser Gepäck wieder bis Zürich durchchecken und absolvierten dann den Sicherheitscheck. Darauf verzehrten wir den Inhalt unserer Lunchpakete, die wir vom Hotel erhalten hatten. Unser letztes Geld investierten wir in allerlei Dinge in den Shops und kurz darauf konnten wir in den Airbus der Air Berlin einsteigen.
Auch dieser Flug war nicht ganz voll, doch ein Passagier aus dem grossen Kanton direkt hinter mir hatte seine letzte Dusche wohl schon vor einiger Zeit genossen und streckte zudem noch seine nackten Füsse mitten in den Gang. So waren wir froh, als wir dann nach rund 10 Stunden Flug endlich in München landeten. Hier stand selbstverständlich wieder ein Besuch im Biergarten auf dem Programm. Kurze Zeit später brachte uns statt ein Swiss-Flugzeug eines von Helvetic Airways zurück nach Zürich. Eine Kollegin und Sibylles Eltern warteten bereits und führten uns nach Hause. Nach einer tollen Reise kamen wir voll mit vielen Eindrücken nach Hause.
|
|
www.burgi-online.ch |