~ burgi-online.ch ~   

Sizilien 24.10.-8.11.2009

 

Samstag, 24. Oktober 2009

 

Bevor wir losfahren konnten mussten wir noch ein paar dringende Sachen erledigen. Um Viertel nach neun Uhr starteten wir dann endlich in Richtung Süden. Spätestens abends um sieben Uhr mussten wir uns im Hafen von Genua einfinden. So hatten wir genügend Zeit einberechnet. Der kurze Stau vor dem Gotthardtunnel brachte uns deshalb überhaupt nicht aus der Fassung. Gemütlich erreichten wir gegen halb vier Uhr den Hafen. Nachdem wir dort endlich den richtigen Weg gefunden hatten (Palermo war nicht angeschrieben, nur Tunis und Tanger...), konnten wir uns als eines der ersten Fahrzeuge in die Warteschlange stellen. Kaum waren wir dem nasskalten Wetter in der Schweiz entflohen, herrschten in Genua bei wolkenlosem Himmel zumindest  an der Sonne T-Shirt-Temperaturen. Wir spazierten noch etwas durchs Hafengelände und schauten uns die riesigen Fähren und Kreuzfahrtschiffe an.

 

im Hafen von Genua

 

 

"unsere" Fähre M/S Excellent legt an

 

Mit etwas Verspätung fuhr dann nach sechs Uhr auch unsere Fähre ein. Wir schauten beim Ent- und Beladen zu, da wir erst fast am Schluss an die Reihe kamen. Das Fährschiff Excellent der GNV (Grandi Navi Veloci) war riesig und wir wurden ins erste Untergeschoss gewiesen. Nach dem Bezug unserer Kabine machten wir uns auf zum Restaurant, welches jedoch eine Enttäuschung war; mageres Angebot, kleine Portionen aber dafür gesalzene Preise. nach unserem Znacht schauten wir noch den letzten Lastwagen beim Verlad zu, bevor wir uns in unsere Kabine begaben.

 

 

 

Sonntag, 25. Oktober 2009

 

 

Wir hatten sehr gut geschlafen und standen nicht allzu früh auf. Den grössten Teil des Tages verbrachten wir auf Deck in einer windgeschützten Ecke an der Sonne beim Lesen oder Rätseln. Gegen 20 Uhr erreichten wir Palermo, wo es nochmals eine ganze Stunde dauerte, bis wir von Bord fahren konnten. Alles ging aber sehr organisiert zu und her und innert kürze waren wir mitten in Palermo. Wir hatten auch mittels Navigationssystem sofort unsere gewünschte Route gefunden und fuhren Richtung Osten. In der Nähe des Capo Zafferano verpflegten wir uns in einer Pizzeria, in der Hoffnung dann auf dem Parkplatz zu übernachten. Dies klappte leider nicht, da das Restaurant am Montag geschlossen hatte und deshalb das Tor zum Parkplatz ebenfalls zu blieb. Beim nächsten Restaurant hätte dies wohl geklappt, aber da unsere Mägen keine zweite Pizza mehr vertrugen, übernachteten wir dann am Lungomare (Strandpromenade/ Hafenstrasse) von San Nicola l'Arena beim Yachthafen.

 

 

 

 

Montag, 26. Oktober 2009

 

Wir hatten sehr gut geschlafen und stellten am Morgen unseren Tisch direkt zwischen den Bus und dem Strand und zmörgeleten gemütlich in der Sonne. Später fuhren wir weiter entlang der Küste nach Cefalú. Auf dem Camping Costa Ponente fanden wir problemlos einen Platz mit Blick aufs Meer. Diese Nacht verbrachten nur vier Wohnmobile hier. Später radelten wir ins Städtchen Cefalú, das sehr schön gelegen ist. Wir spazierten durch die engen Gassen und erklommen darauf den Roccha di Cefalú, einen rund 270 Meter hohen Kalkfelsen mit alten Tempeln und Befestigungsanlagen. Der steile Weg hinauf zauberte doch die eine oder andere Schweissperle auf unsere Stirnen. Die Aussicht vor allem auf die Altstadt war aber trotzdem genial.

 

Cefalú

 

 

 

 

 

 

Nach unserem Abstieg gönnten wir uns eine Pause in einem Café auf dem Platz vor dem Dom. Da sich bei meinem (alten) Mountainbike auf dem Hinweg die Pedale infolge eines defekten Gewindes gelöst hatte, war die Rückfahrt etwas problematischer. Nach einer lauwarmen Dusche und einem kleinen Apéro genossen wir draussen ein gemütliches Nachtessen bei Kerzenlicht. Der Jahreszeit entsprechend ist es schon sehr früh dunkel (je nach Bewölkung dämmert es schon gegen 17 Uhr).

 

 

Dienstag, 27. Oktober 2009

 

Nach dem Frühstück gingen wir erst einkaufen und fuhren dann weiter entlang der Nordküste nach Osten. Auf der schmalen Küstenstrassen blockierten immer wieder Bauarbeiten den doppelspurigen Verkehr. Zum grössten Teil waren dies kleinere und mittlere Erdrutsche, die durch die Unwetter der vergangenen Wochen entstanden sind. Über Sizilien fielen teilweise riesige Niederschlagsmengen, dass vor allem in der Ostküste zu massiven Überschwemmungen mit zahlreichen Todesopfern führte. Plötzlich war dann die Küstenstrasse gesperrt und wir mussten den Umweg über einen Bergkamm von knapp 700 Metern Höhe in Kauf nehmen. Durch die unzähligen Kurven und den Nebel in der Höhe kostete uns dies doch ziemlich viel Fahrzeit. Unser eigentliches Ziel war für heute der Campingplatz bei Gioiosa Marea. Aber auch hier war die Küstenstrasse verschüttet und wir mussten eine steile Umfahrung durch einige Quartiere nehmen. Am Campo Calavà, wo wir hinwollten war dann alles geschlossen. Trotzdem gingen wir an den Strand und picknickten erst einmal. Im Dunst sahen wir draussen im Meer einige der Äolischen Inseln (Alicudi, Filicudi, Salina, Lipari und Vulcano).

 

 

 

Nach einem ausgedehnten Aufenthalt beschlossen wir den Campingplatz in nächsten Ort aufzusuchen. Der hatte zwar hoffen, es war jedoch niemand da und der Platz hat uns überhaupt nicht gefallen, so das wir noch ein Stück weitergefahren sind. In Marinello d'Oliveri wurden wir dann fündig, sogar mit mit berndeutscher Begrüssung an der Campingplatz-Récéption. Wir wählten wieder einen Platz mit Meersicht. Der Camping liegt direkt an einer sehr ruhigen Bucht unterhalb des grossen Felsen von Tindari, wo zuoberst eine bekannte Kirche steht. Hier wäre es ideal zum Surfen gewesen, doch es fehlte der Wind. So spazierten wir etwas dem Strand entlang und grillierten nach unserer Rückkehr ein feines Stück Fleisch zum Znacht.

 

Kirche auf dem Felsen von Tindari

 

 

Mittwoch, 28. Oktober 2009

 

Nach einem kurzen Strandspaziergang fuhren wir weiter nach Milazzo, wo wir für den Donnerstag eine Bootsfahrt zu den zwei Inseln Panarea und Stromboli buchten. Auf der Halbinsel zum Capo Milazzo fanden wir auf dem Campingplatz Riva Smeralda einen sehr schönen Platz mit direktem Blick aufs Meer. Gleich daneben standen die Aargauer, die wir schon in Genua getroffen hatten. Wir plauderten ein paar Worte und assen dann etwas kleines Zmittag. Es war hier sehr schönes Wetter und sehr warm. Nachmittags ging ich eine Runde Schnorcheln. Das Wasser war klar und es hatte ziemlich viele Fische. Da es doch nicht mehr ganz sommerlich warm war, hatte ich erst einen Neoprenanzug angezogen. Gegen Abend spazierten wir zum Capo Milazzo, wo wir anschliessend bei einem Apéro mit der untergehenden Sonne unsere Ferien genossen. Zurück auf dem Campingplatz bereiteten wir unser Nachtessen vor; dank eines Mini-Raclette-Öfeli von Sibylles Eltern gönnten wir uns ein feines Raclette.

 

beim Schnorcheln

 

Capo Milazzo

 

 

 

Donnerstag, 29. Oktober 2009

 

Wir schliefen gemütlich aus und machten uns nach zehn Uhr auf zur Récéption, wo uns die Campingplatzbesitzerin nach Milazzo zum Hafen fuhr. Dort konnten wir schon bald einsteigen und die Schifffahrt auf die Äolischen Inseln konnte losgehen. Wir hatten schönstes Wetter aber ziemlich starken Wind, so dass uns ab und zu ein paar kleinere oder grössere Wassertropfen der Gischt im Gesicht trafen.

 

Milazzo

 

es hatte auch etwas schnellere Boote...

 

 

Auf der kleinen Insel Panarea hatten wir Zeit etwas durch die schönen Gassen des Ortes San Pietro zu spazieren. Hier waren alle Häuser (meist Ferienhäuser oder Hotels und Pensionen) in einem sehr schönen Zustand. Ausser den typischen dreirädrigen Piaggio-Vehikeln und einigen Rollern ist die Insel verkehrsfrei. Nach einem kleinen Imbiss in einem Restaurant fuhren wir weiter zu einigen Felsinseln vor Panarea, wo aus dem Boden ein schwefelhaltiges Gas ausströmt. Die Felsen waren teils sehr gelb und im klaren Meerwasser konnten wir die Blasen aufsteigen sehen. In der Luft dominierte hier der typische Schwefelgeruch. Nächste Station war Basiluzzo, ebenfalls eine unbewohnte Felsinsel mit interessanten Vulkanspuren.

 

Insel Panarea

 

Vulkangestein & glasklares Wasser

 

 

typisches Transportmittel

 

 

 

 

Schliesslich erreichten wir die Insel Stromboli mit den beiden Dörfern Ginostra und Stromboli. Dazwischen liegt auf der einen Inselseite ein steiler Abhang, die Scaria del Fuoco, wo jeweils das Lava bei grösseren Ausbrüchen aus dem aktiven Vulkan ins Meer fliesst. Bevor wir anlegten umrundeten wir noch einen Leuchtturm auf der markanten Felseninsel Strombolichio. Das Dörfchen Stromboli war dann nicht ganz so schön wie jenes auf Panarea, was aber hier sehr beeindruckte war der schwarze Sandstrand, welcher mit Lavasteinen versetzt ist. Nachdem es langsam dunkel wurde, fuhren wir wieder los und hielten bei der Scaria del Fuoco. Nach einiger Zeit konnten wir etliche Male erleben, wie der über 900 Meter hohe Vulkan rot gühende Lava in den schwarzen Nachthimmel empor schleuderte. Zudem war die Rauchwolke über dem Krater vielfach orangerot gefärbt.

 

Stromboli

 

die Scaria del Fuoco

 

 

Strombolichio

 

 

 

 

Lava-Auswurf

 

Das Erlebnis war sehr beeindruckend und wir hätten noch lange zusehen können. Doch vor uns lang noch eine rund 1 1/2stündige Schifffahrt, wo wir mit typisch äolischen "Maccheronata" (Maccaronen mit Fisch an Tomatensauce) bewirtet wurden. Vom Hafen wurden wir schliesslich wieder von einem Mitarbeiter der Schifffahrtsgesellschaft zum Campingplatz zurück gefahren.

 

 

Freitag, 30. Oktober 2009

 

Heute verliessen wir unseren Top-Platz und fuhren erst nach Milazzo, wo wir etwas ausserhalb der Stadt einkauften. Da nebenan gleich ein grosses Sportgeschäft lag, schaute ich da nach neuen Pedalen für mein (altes) Mountainbike. Ein Verkäufer war mir dann behilflich und beriet mich. Da nicht nur die Pedalarme gewechselt werden konnten, mussten auch die vorderen Zahnkränze und das Tretlager ersetzt werden. Der Verkäufer erledigte dies dann gleich für mich, hatte aber statt den veranschlagten 20 Minuten ca. 4 Mal so lange. Doch nun konnte ich mein Bike in diesen Ferien wieder benützen. Nach diese Verzögerung brachen wir umgehend auf zu unserem neuen Ziel Taormina. In der Nähe, genauer in Giardini Naxos, hatten wir von den Aargauern den Tipp für den Stellplatz "Lagani Parking" erhalten. Dieser war ziemlich gut belegt aber recht komfortabel. Jeder Platz hatte Strom, Wasser und zum Teil eine kalte Dusche sowie einen "Sitzplatz" mit Stühlen und Tisch. Das Beste war aber die zentrale Lage. Später waren wir innert wenigen Minuten an der Strandpromenade und fuhren weiter mit dem Velo in vielen Kurven hinauf nach Taormina. Für die Anstrengung belohnten wir uns in einer Gelateria. Später schlenderten wir durch das schön gelegene Städtchen, welches aber extrem touristisch ist. Der Vulkan Ätna (einer der Attraktionen von Taormina) war aber nur teilweise hinter dichten Wolken zu erraten. Bevor es dunkel wurde genossen wir mit dem Velo die Talfahrt und suchten uns am Lungomare in Giardini Naxos eine Pizzeria. Dort genossen wir ein feines Znacht.

 

Isola Bella

 

der Dom aus dem 15. Jahrhundert in Taormina

 

Pferdewagen

 

reich verzierter Wagen

 

 

weiter zu Teil 2

 

 

www.burgi-online.ch