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Sardinien 25.08.-11.09.2004

 

  

Mittwoch, 25. August 2004

Nach dem Zmorge mitten in der Nacht packten wir unsere letzten Sachen in den Bus und starteten um 04.20 Uhr in Richtung Süden. Wir kamen rasch vorwärts und machten unsere erste pause nach zwei Stunden bereits im Tessin. Via Milano kurvten wir nachher durch die Berge in Richtung Genua. Via La Spezia folgten wir der Küste und dachten, dass wir irgendwo bei Marina die Carrara am Meer einen Mittagshalt machen könnten, doch hier reiht sich Ferienort an Ferienort, Hotel an Hotel, und am Strand Liegestuhl mit Sonnenschirm an Liegestuhl mit Sonnenschirm. Nachdem wir einen Augenschein am Strand (zudem mit ziemlich trübem Wasser!) genommen hatten, verliessen wir den Ort und fuhren weiter nach Livorno. Dort verbrachten wir einen Teil des Nachmittages am Meer ohne jedoch zu Baden. Gegen Abend fuhren wir zum Hafen, wo wir auf die Fähre eincheckten. Die restliche Wartezeit verbrachten wir mit Essen und Beobachten des regen Hafenbetriebes. Nach sieben Uhr kam dann endlich Bewegung in die Leute auf dem Parkplatz. Wir konnten zum Schiff der „Linea dei Golfi“ fahren und wurden auf dem offenen Parkeck platziert. Neben uns hatte es noch rund zwanzig andere Wohnmobile auf den Fähre, u.a. ein gleicher VW-Bus wie unserer. Pünktlich um 20.15 Uhr fuhren wir los und verliessen bei der im Meer versinkenden Sonne den Hafen von Livorno. Nach einer erfrischenden Dusche zogen wir uns schon bald in den Bus zurück, richteten unser Bett ein und schliefen beim relativ starken Schaukeln des Schiffes rasch ein.

Donnerstag, 26. August 2004

Die ganze Nacht konnte man das Schaukeln des Schiffes deutlich spüren, trotzdem haben wir gut geschlafen. Gegen halb acht Uhr begaben wir uns wieder auf Deck und verfolgten den Rest der Fahrt nach Olbia. Kurz vor der Hafeneinfahrt drehte unser Schiff noch eine Warteschlaufe, da gerade noch zwei andere Fährschiffe ausliefen. Dann endlich um neun Uhr legten wir an, worauf auch das Ausladen sehr zügig vor sich ging. Wir fuhren gleich auf die Strasse 125 und näherten uns unserem südlichen Ziel Santa Lucia. Unterwegs wollten wir noch irgendwo am Meer frühstücken, doch da dieser Teil der Küste sehr stark touristisch erschlossen ist und wir uns noch in der endenden letzten Woche der Hauptsaison befinden, war ein ruhiger Platz zu finden ein Ding der Unmöglichkeit. So fuhren wir direkt zum Campingplatz „La Mandrangola“, der schön in einem Pinienwäldchen und direkt am sehr schönen Sandstrand liegt. Wir suchten uns einen Platz, wobei wir nicht mehr allzu viel Auswahl hatten und verpflegten uns erst einmal bei einem Brunch. Später packten wir unsere Badesachen und spazierten zum Strand. Der weisse Sand, das glasklare Wasser und die sehr seichte Bucht waren traumhaft, nur windete es leider sehr stark, worauf wir es nach einer Weile vorzogen neben dem Bus auf dem Campingplatz in die Sonne zu liegen. Abends gingen wir im Restaurant des Platzes Znacht essen. Wir genossen eine feine Pizza aus dem Holzofen.

 

Freitag, 27. August 2004

Heute hatten wir uns einen Badetag eingelegt. Da es am Morgen nahezu windstill war, beschlossen wir den ganzen Tag am Strand zu verbringen. Nur über Mittag kehrten wir zum Bus zurück und verpflegten uns während der sonnenintensivsten Zeit. Abends kochten wir uns feine Spaghetti und bereiteten einen frischen Salat zu.

 

Samstag, 28. August 2004

Am Morgen verliessen wir den Campingplatz und fuhren der Küstenstrasse entlang nach Süden. Erst führte die Strasse ziemlich der Küste entlang mit vielen Kurven, dann vorbei an vielen Marmor-Steinbrüchen nach Dorgali, wo wir einen Einkaufsstop einlegten. Darauf stieg die Strasse dauernd entlang eines Berges im Nationalpark „…“ in vielen Kurven bis zum Pass „Genna Silana“ auf 1010 m.ü.M. Wir konnte unterwegs eine grandiose Aussicht geniessen und auf der anderen Seite des Passes begegneten uns auf der Strasse auch weidende Ziegen, Esel und Pferde. Wieder zurück an der Küste schauten wir uns in Arbatax die leuchtend roten Porphyrfelsen an. Später fuhren wir nach Barisardo und von da in Richtung „Torre di Bari“, wo wir zum Campingplatz „L’ultima spiaggia“ fuhren. Wir fanden einen Platz in unmittelbarer Nähe zum Strand, welcher auch gleich unser nächstes Ziel war. Im Gegensatz zum letzten Strand lag hier grobkörniger Sand mit Kieselsteinen versetzt und im Wasser wurde es ziemlich abrupt tief. Abends grillierten wir unsere Pouletplätzli und genossen den Abend vor dem Bus.

Sonntag, 29. August 2004

Den heutigen Tag verbrachten wir wieder zum grössten Teil am Strand. Über Mittag kehrten wir jedoch wieder in den Schatten vor dem Bus zurück. Nachmittags testete ich zum ersten Mal meine neue Schnorchelausrüstung, doch ausser ein paar Fischen und vielen Kieselsteinen konnte ich nicht viel entdecken. Abends gingen wir ins Restaurant des Campingplatzes Pizza essen. Gegen halb acht Uhr waren wir die ersten Gäste, worauf sich die Tische aber rasch füllten.

 

 

Montag, 30. August 2004

Nach dem Packen unserer sieben Sachen hatten wir erst ein paar Versorgungen zu tätigen; Abwassertank entleeren, Frischwasser + Benzin tanken und den Pneudruck wieder einmal zu kontrollieren. Frisch versorgt fuhren wir weiter in Richtung Süden. In Muravera kauften wir auf dem Markt noch Früchte, sowie schöne grosse Badetücher, geblumte Badehosen (der letzte Schrei in diesem Sommer!  Anmerkung für Leser des Islandreiseberichtes: Diesmal habe ich mir einfach neue Badehosen gekauft, nicht dass ich meine etwa vergessen hätte…!!!) für mich, sowie in einem Laden die restlichen Dinge. Ebenfalls einen Bancomaten veranlassten wir uns etwas Geld auszuspucken. Unser nächstes Ziel war die „Cala di Sinzias“, wo wir zum Campingplatz „Garden Cala Sinzias“ fahren wollten. Da dieser jedoch im Umbau war, meldeten wir uns zwei Minuten vor der Mittagspause noch auf dem Camping „Limone Beach“ gleich dahinter an. Leider liegt dieser nicht direkt am Meer und wir gingen die paar Meter bis zum traumhaften Strand am blauen und türkisgrünen Meer. Gegen Abend kehrten wir zurück. Da die Zentralverriegelung der Beifahrer nach längeren Problemen endgültig ausgestiegen ist und wir da Auto nicht mehr abschliessen konnten, telefonierte ich unserem Garagisten und fragte um Rat. Ich entfernte dann die Innenverkleidung der Tür, was ziemlich ein „Knübel“ war und demontierte den Antrieb für den Schliessmechanismus. So können wir das Auto wieder abschliessen, was sicher von Vorteil ist… Darauf kochten wir uns Znacht und verbrachten den Abend plaudernd vor dem Bus.

Dienstag, 31. August 2004

Da uns der Campingplatz nicht so gut gefallen hatte (sanitäre Anlagen…) und er ziemlich teuer war, zogen wir es vor heute weiter zu fahren. Wir kurvten entlang der Küste in Richtung Cagliari. Unterwegs konnten wir einige grandiose Panoramen geniessen, doch ab Villasimius war viel Land verbaut mit Ferienhäusern und der Verkehr nahm stark zu. Vor der sardischen Hauptstadt fuhren wir über eine neue Umfahrung Richtung Stadtring. Nach etwas hektischem Verkehr erreichten wir schliesslich die Strasse nach Süden. Nach einem Tankstop (unsere Benzinuhr funktionierte auch nicht ganz zuverlässig; einmal ist der Tank halbvoll, fünf Minuten später fahren wir im Reservebereich) erreichten wir in Chía den Campingplatz „Torre Chía“. Wir fanden rasch einen Platz in der Nähe des Strandes. Erst bauten wir noch das Sonnendach auf, da wir nicht sehr viel Schatten hatten. Darauf gingen wir ans Meer. Eine schöne Bucht östlich des Torre mit grobem Sand und Kieselsteinen erstreckte sich zwischen beidseitigen Felsen. Das Wasser war schön klar und es hatte nur wenig Wellen. So zog es mich zum Surfen. Ich ging zurück zum Bus, wo ich das Segel und das Brett vorbereitete und schliesslich an den Strand trug. Im Wasser wollte ich es zusammensetzen, was auch beinahe gelang. Da ich Sibylles Bruders Brett mitgenommen hatte, setzte ich dies heute zum ersten Mal zusammen. Natürlich hatte ich dies zu Hause getestet, aber in der Praxis mit den grossen Kräften durch den Wind hielt das Rigg einfach nicht am Brett. Ich konnte den Verschluss nicht ganz verriegeln, was mich sehr ärgerte. Nach längerem Probieren gab ich auf und ging stattdessen Schnorcheln. Den ganzen Tag überlegte ich mir eine Lösung. Abends grillten wir vor dem Bus ein paar Würstchen und schlossen so unseren Tag ab.

Mittwoch, 1. September 2004

Heute morgen spazierten wir an den langen schönen Sandstrand westlich des Torre und genossen da unsere Ferien beim Baden. Über Mittag kehrten wir zurück und assen etwas kleines, bevor wir nachmittags ans Meer zurückkehrten. Nach dem Duschen schwangen wir uns auf die Velos und fuhren ins Dörfchen Chìa, wo wir in einer schönen Pizzeria Znacht assen. Allerdings waren wir etwas früh (und wieder die ersten Gäste…!), so dass wir zuerst noch einen Apéro geniessen konnten, während sich das Personal mit Spaghetti verpflegte.

  

Donnerstag, 2. September 2004

Wie schon gestern windete es heute sehr stark. Dementsprechend entfiel für mich heute die Möglichkeit zum Windsurfen oder Schnorcheln, dafür war das Baden bei den grossen Wellen ganz lustig. Wir verbrachten fast den ganzen Tag mit Ausnahme der verlängerten Mittagspause am Wasser. Abends grillten wir Spiessli, die wir am Morgen auf unserer kleinen Einkaufstour besorgt hatten. Nach dem Znacht machten wir noch einen Spaziergang zum beleuchteten Torre di Chìa. Vom Hügel aus konnten wir auf die verschiedenen Lichter der Region schauen.

Freitag, 3. September 2004

Da es auch heute windig war und der Himmel grösstenteils bedeckt war, beschlossen wir eine kleine Velotour zu machen. Wir radelten in Richtung „Capo Spartivento“ (südlichster Punkt Sardiniens, den Zivilpersonen betreten können. Eine Halbinsel ist noch etwas südlicher aber militärisches Sperrgebiet!). Kurz vor dem Leuchtturm liegt ein kleiner Strand mit schönem weissem Sand. Die Bucht war auch etwas vor Wind und Wellen geschützt. Wir genossen den Vormittag dort beim Baden Auf dem Rückweg beobachteten wir in einer Lagune noch diverse Flamingos. An der Baia Chìa, einem langen Sandstrand, heizten verschiedenste Wind- und Kitesurfer in der Brandung hin- und her. Ich schaute ihnen eine Weile zu, doch deren Könnensstufe ist für mich doch noch einige weite Schritte entfernt… Nachmittags badeten wir nochmals beim Campingplatz und verbrachten den Abend schliesslich vor dem Bus.

Samstag, 4. September 2004

Heute morgen spazierten wir wieder über den Hügel des Torre an den grossen Sandstrand, wo wir den Vormittag mit Baden und Lesen verbrachten. Im Gegensatz zum letzten Mal hatten die heftigen Wellen der letzten Tage viel Sand verfrachtet und es kamen jetzt überall Steine hervor. Die Mittagszeit verbrachten wir beim Bus, bevor wir nachmittags wieder zum Kiesstrand gingen. Nach unserer Rückkehr packten wir das Sonnendach zusammen und beluden den Bus wieder mit Surfbrett und Velos. Vor dem Znacht bezahlten wir noch den Campingplatz und gingen dann in die Pizzeria des Campingplatzes.

Sonntag, 5. September 2004

Nach dem Zmorge packten wir die letzen Sachen in den Bus und fuhren dann entlang der Costa del Sud uns später etwas im Landesinneren nordwärts. In S. Anna Arresi versorgten wir uns wieder mit Esswaren. Wir fuhren dann bis Fontanamare und folgten der sehr schönen Küstenstrasse nach Masua. Im Blickfeld entlang dieser Steilküste hatten wir immer eine hohe Felsinsel „Pan di Zucchero“. In Masua parkierten wir und machten eine Bade- und Verpflegungspause am Strand. Imponierend war der Blick auf die hohen Felswände. So gegen halb vier Uhr fuhren wir die Strasse wieder zurück und folgten dann der Hauptstrasse nach Osten und dann in Richtung Oristano. Unterwegs begann es zwischendurch etwas zu regnen. Diese Gewitterschauer waren die ersten Niederschläge seit unserer Ankunft auf Sardinien. In Torre Grande fanden wir auf dem Camping „Spinnaker“ einen schönen Platz. Obwohl auf dem Platz bzw. im Restaurant eine italienische Hochzeitsgesellschaft (d.h. es waren ca. 150 Leute am Feiern…) war, wurde es Abend dann doch ruhig.

Montag, 6. September 2004

Heute morgen gingen wir an den Strand des Campingplatzes im Golf von Oristano. Es hatte da sogar Liegestühle und Sonnenschirme, doch das Wasser war nicht sehr klar. Ebenfalls störten die doch sehr nahen Hafenanlagen von Oristano. Gegen Mittag kehrten wir zurück und assen etwas Kleines. Am frühen Nachmittag entschlossen wir uns, da es ziemlich stark bewölkt war, mit dem Velo nach Oristano zu fahren. Innert einer halben Stunde schafften wir die langweilige fast schnurgerade Strasse in Richtung Oristano. In einem Einkaufszentrum ganz am Anfang der Stadt kauften wir ein paar Sachen ein und genossen eine Glace. Auf der Rückfahrt kamen wir wegen des Gegenwindes und der wieder aufgetauchten Sonne ziemlich ins Schwitzen. Auf dem Campingplatz kühlten wir uns dann mit einem Bad im Swimmingpool ab. Den Abend verbrachten wir lesend im und vor dem Bus.

Dienstag, 7. September 2004

Da auch heute der Himmel ziemlich bedeckt war, hatten wir uns entschlossen mit dem Velo an den Strand „Is Arútas“ auf der Sinis-Halbinsel zu radeln. Nach rund einer Stunde erreichten wir den schönen Strand, der aus lauter reiskorngrossen Quarzsteinchen weisser Farbe besteht und deshalb auch „Reiskornstrand“ genannt wird. Zwischendurch schien auch wieder die Sonne und das Meer schien teilweise ganz türkisfarben. Gegen vier Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Unterwegs sahen wir noch eine ca. einen Meter lange schwarze Schlange auf der Strasse, die bei unserem Näherkommen schnell im Gebüsch verschwand. Schnell waren wir wieder am Dörfchen San Salvatore vorbei, wo früher einige „Italo-Western“ gedreht wurden. Nach unserer Ankunft auf dem Campingplatz erfrischten wir uns(ich natürlich wieder im Pool…) und gingen nach einer Dusche zu Fuss nach Torregrande, wo wir direkt an der Strandpromenade in einer Pizzeria Znacht assen. Auf dem Rückweg genehmigten wir uns noch eine feine Glace.

  

Mittwoch, 8. September 2004

Heute fuhren wir wieder etwas nach Norden. Zuvor gingen wir jedoch noch Tanken und Einkaufen. Darauf folgten wir der Strasse via Cúglieri und Bosa nach Alghero. Nach Bosa führte die Strasse durch einsame Gebiete entlang der Küste. Teilweise hatten wir atemberaubende Aussichten. An der Cala Speranza vor Alghero machten wir unseren Zmittags- und Badestopp. Von da war es nur noch eine kurze Strecke zu unserem Ziel, dem Camping „La Mariposa“ in Alghero. Nach einer Fahrt durch die Stadt nach Gefühl (mangels Wegweissern…) erreichten wir schon bald den Campingplatz. Obwohl dieser schon ziemlich voll war, fanden wir  noch einen Platz a Strand mit Blick aufs Meer. Obwohl eine Surfstation nur 50m von unserem Bus entfernt war, wehte leider nur ein sehr schwacher Wind und mein Surfen fiel einmal mehr ins Wasser. Nach dem Znacht spazierten wir entlang der Strandpromenade in die Altstadt von Alghero, wo wir in einer engen Gasse in einer Gelateria mit einer grossen Auswahl an Glace konfrontiert wurden. Nach diesem Genuss stand uns dann der Fussmarsch zum Zeltplatz zurück bevor, den wir jedoch in einer halben Stunde hinter uns brachten.

 

Donnerstag, 9. September 2004

Heute hatten wir eine grössere Strecke zurück zu legen. Da auch am Vormittag noch Flaute war, hatte ich das Windsurfen zu vergessen. Nachdem die Angestellten des  Campingplatzes nach einer halben Stunde uns endlich das Stromkabel ausgezogen hatten, ging es los. Bei Sassari stand auf der Umfahrungsstrasse ein typischer italienischer Carabinieri; pickfeine Uniform mit Sonnenbrille auf dem braungebrannten Gesicht. Dieser hatte eine rote Kelle in der Hand und winkte uns prompt zur Seite. Nach einer Kontrolle von Führer- und Fahrzeugausweis, sowie der Pneus und der Tafel auf dem Veloträger war alles i.O. und wir konnten weiterfahren. Unterwegs hielten wir kurz beim Nuraghen Rúin. Nach Témpio Pausánia stoppten wir beim Nuraghen Majori. Dieser war gegen einen kleinen Obolus zugänglich. Von der Spitze des prähistorischen Turmes hatte man eine schöne Aussicht über die Gegend. In einem sehr dunklen Innenraum entdeckte ich an der Decke einige Fledermäuse, die sich hier hingehängt hatten. Nach einer weiteren Fahrt durch schöne Korkeichenwälder erreichten wir via Palau schon bald das Cap d’ Orso, wo wir zum Campinglatz „Capo d’ Orso“ fuhren. Da gerade Mittagspause war, parkierten wir den Bus und gingen zum Strand, wo wir endliche unsere hungrigen Mägen beruhigen konnten. Zu meinem Leidwesen hatte die örtliche Surfschule, die auch Bretter vermietet vor einer Woche (Ende der Hauptsaison) ihren Betrieb eingestellt und ich musste bei dieser schönen Bucht anderen Surfern tatenlos zusehen. Abends packten wir schon ein paar Dinge definitiv für die heimreise ein und kochten uns dann Znacht. 

  

Freitag, 10. September 2004

Da der Einkaufsladen des Campingplatzes etwa einen halben Kilometer von unserem Bus weg war, benutzte ich zum ersten Mal das Velo zum Brötli einkaufen. Nachdem wir alles eingeräumt hatten, liess sich der Beifahrersitz nicht mehr in die richtige Position stellen. Wir brauchten etwa eine halbe Stunde bis wir das Malheur behoben hatten. Währenddessen brannte die Sonne direkt auf uns und mir tropfte der Schweiss in grossen Tropfen auf den Boden… Ich musste mich anschliessend kurz erfrischen bevor wir losfuhren. In Arzachena tankten wir noch voll und fuhren dann nach Porto Cervo, dem Hauptort der Costa Smeralda. Im dortigen bekannten Hafen sahen wir Jachten, deren Länge und Höhe die Kursschiffe auf Schweizer sehen locker um das Doppelte überragten! Zeitgleich starteten einige Segelteams zu einer Regatta. Später fuhren wir noch an einen schönen Sandstrand, wo wir unsere letzten Schwimmzüge im glasklaren Wasser genossen. Leider neigte sich damit unser Sardinienaufenthalt dem Ende zu und wir versorgten uns kurz vor Olbia mit Verpflegung für die Heimreise. Ebenfalls kauften wir ein paar kulinarische Mitbringsel für die Daheimgebliebenen ein. In Olbia fuhren wir zum Hafen, wo im Gegenteil zu Livorno alles sehr gut organisiert war. Im Hafengebäude checkten wir für die Fähre ein und warteten auf den Verlad. Wir nutzten die Gelegenheit und gratulierten meiner Mutter telephonisch zu ihrem Geburtstag. So um neunzehn Uhr fuhren wir auf das Schiff und wurden ganz im Heck platziert. Auf Deck warteten wir auf die Abfahrt und verpflegten uns dann im Bordrestaurant. Nach einer Dusche zogen wir uns in den Bus zurück.

 

Samstag, 11. September 2004

Lautes Kettengerassel und das Aufschlagen der Befestigungen für die Lastwagenauflieger auf dem Deck weckten uns auf. Irgendwie hatten wir uns etwas mit der Fahrzeit verrechnet und wir sahen zum Fenster hinaus bereits die Containertürme im Hafen von Livorno. Das Schiff fuhr gerade noch etwa hundert Meter bevor es anlegte. Wir zogen uns eilig an und räumten den Bus für die Heimreise um. Wir waren doch etwas überrascht über die frühe Ankunft gewesen, doch das Entladen der Fähre dauerte eine ganze Weile und wir schauten den anderen Fahrzeugen beim Manövrieren zu. Man konnte sich schon fragen wo einzelne Automobilisten ihre Fahrprüfung gemacht hatten, küsste doch einer die Stossstange des vorderen Wagens und einige hatten unendlich Mühe die Rampe hinunterzufahren. Nach einer halben Stunde kamen auch wir an die Reihe und verliessen das Schiff. Wir fuhren direkt eine längere Strecke, bis wir bereits etwas im Landesinneren frühstückten. Auf unserer weiteren Heimfahrt erlebten wir zwischen Parma und Mailand gerade vor uns einen Unfall. Ein Personenwagen kam ins Schleudern, lenkte kurz gegen die mittlere Fahrspur um kurz darauf abrupt über den Pannenstreifen in einen Zaun im Strassengraben zu landen. Etliche Autos hielten. Auch wir stoppten auf dem Pannenstreifen und gingen schauen, ob die Insassen verletzt waren. Das junge Pärchen aus Holland war unversehrt aber ziemlich geschockt. Der Lenker meinte, dass wohl sein rechter Hinterreifen geplatzt sei, was ich nach einer Kontrolle bestätigen konnte. Ein italienisches Paar organisierte die Pannenhilfe und deckte die Verunfallten mit vielen Ratschlägen und Tipps ein, so dass wir den Unfallort wieder verlassen konnten. Nach einer Pause kurz nach Mailand fuhren wir dann ins Tessin nach Novaggio, wo wir meine Schwester Susette und ihr Freund Martin besuchten.  Bei einem Mittagessen hatten wir uns natürlich einiges zu erzählen. Nachmittags spazierten wir noch zu einem Wasserfall, wo wir auch ein kleines Restaurant aufsuchten. Nach dem Nachtessen und einer feinen Glace in der nahen Gelateria machten wir uns dann auf den Heimweg. Gut drei Stunden später erreichten wir nach schönen Ferien wieder unser Zuhause in Möriken.

 

© Philipp Burger 2004

 

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